Boden und Weg zum Produkt

Zur Gestaltung des Bodens ist grundlegend zu sagen, dass man hier zwischen vielfältigen Materialien wählen kann. Zur Auswahl stehen:

Dielen – Parkett                                  Laminat

Granit                                                 Keramik

Textilien                                              Kunststoff

Linoleum                                            Metalle

Gussasphalt                                       Marmor, Pflaster

Die Zahl der Produkte ist grenzenlos. Jedoch sollte darauf zu geachtet werden, dass der Untergrund den höheren Ansprüchen durch hohe Besucherzahlen gerecht wird. Im Holzhandel speziell kann als erschwerender Faktor hinzukommen, dass durch den Einsatz von Ameisen oder Stapler zum Beispiel Textilböden nicht in Betracht kommen. Der hohe Abrieb und die möglichen Abnutzungserscheinungen müssen unbedingt berücksichtigt werden.

Als weiterer Faktor ist die Einteilung der Bodenmaterialien in die Art der Wege. Die Gliederung von Haupt- und Nebenwegen kann hier farblich definiert werden und dem Kunden so als Leitfaden im Geschäft zur Orientierung dienen.

Für die Wegeführung ist in erster Linie die Abmessung der Verkaufsräume entscheidend. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob man Flächen mit geringen Höhenunterschieden, Trägerelementen, Wandelemente oder mehrere Etagen  hat. Jede Eigenart enthält natürlich auch eine Herausforderung, sich von standardmäßigen Konzepten zu abzuheben. Die Überlegungen über eine räumliche Gestaltung sollte, wenn möglich, bei der Standortwahl oder Bauplanung berücksichtigt werden. Zur Wegeführung gibt es in der Wissenschaft mehrere Überlegungen. Bereits die Studien über das Laufverhalten lassen auf eine Grauzone in der Verhaltensforschung stoßen. Im Allgemeinen wird von einer Linkstendenz gesprochen. Dabei ist zu beachten, dass die Person die rechte Hand als Waffenhand einsetzt. Diese Theorie wird damit begründet, dass Urzeitmenschen links an einer Wand Schutz suchen, während sie eben durch die rechte Hand jagen können. Die rechte Hand ist feinmotorisch optimiert und kann so gezielt greifen. (vgl. Biegel, 1997, S. 24)

Wie man aber bei Wilhelm Kreft erkennen kann, lässt er es offen, wie nun gegangen wird. In der Praxis wird der Linksdrang unterstützt. Um den Kunden nicht in einem großen Bogen im Verkaufsraum zum Ausgang zu führen, gibt es das Loop-Grundprinzip.

Skizze Rundweg

Skizze Acht

Skizze Hauptgang

Diese Technik hat in erster Linie die Aufgabe, den Kunden durch die Gestaltung der Hauptwege in alle Bereiche des Ladens zu locken. „ Wichtig ist, dass der Loop als Hauptstraße erkannt wird, am Eingang beginnt, alle Sortimentsbereiche der Verkaufsraumes erreicht und insbesondere Kassen- und Treppenbereiche in sich aufnimmt.“ (Kreft, 2004, S.553)

Dieser Hauptleitweg sollte breit und deutlich gekennzeichnet werden. Das kann man durch einen anderen Bodenbelag erreichen oder durch verschiedene Muster oder sogar Leitlinien in oder über der Lauffläche. Die Gestaltung der Wege ist natürlich abhängig von der grundlegenden Gestaltung der  Präsentationsflächen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Die Gestaltung von Zwangswegen war in der Vergangenheit ein übliches Mittel den Kunden in alle Bereiche zu führen. Allerdings hat der Kunde in dem Fall kein Wahlrecht, und verliert somit durch diese eingeengte Situation die Kauflust. Es ist also dafür zu sorgen, dass er nie das Gefühl hat, man zwinge ihn. Das Loop-Grundprinzip hat sich seit langem bewährt. Es basiert darauf, den Kunden durch elliptische Laufwege in alle Bereiche zu führen. Durch die Bogenförmige Anordnung von Laufwegen lässt es diese nicht so lang erscheinen und weckt den Erforschungsdrang. Die Aufmerksamkeit und das Interesse sind somit geweckt. Das sind optimale Kaufbedingungen. Bei der Gestaltung ist der menschliche Rhythmus zu beachten. Der Kunde benötigt auch Ruhe- und Komfortzonen, die er zur Entspannung nutzen kann, um dann wieder mit der nötigen Aufmerksamkeit weiter seinem Erforschungsdrang nachzukommen. Solche Zonen können durch Kaffeetische und Sitzgelegenheiten gekennzeichnet sein, die nicht direkt mit Produkten werben. Diese Erkenntnis wird stark in Kaufhäusern eingesetzt. Die Anwendbarkeit einzelner Modelle muss beim Holzfachmarkt jedoch gesondert betrachtet werden. Die Artikel sind größer und schwerer, so müssen die Wege dementsprechend gewählt werden. Die Breite, die Größe an Kurven und Kreuzungen muss ausreichende Möglichkeiten für den Transport lassen.

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