Speziell für den Bauhandel habe ich aus den vorliegenden Daten eine stark vereinfachte Darstellung gewählt, obwohl die Zielgruppen detaillierter beleuchtet werden sollten. Damit folge ich einem Tipp von Andreas Fischer.
Ein paar Anmerkungen seien mir trotzdem gestattet. Gewerke mit wesentlicher Planungsleistung spielen für Bauindustrie und Bauhandel keine Rolle und sind hier ausgeklammert. Betrachtet man nun also das Baugewerbe genauer, lassen sich daraus die jeweiligen Materialbedarfe ermitteln. Dazu empfehle ich einen bereits veröffentlichten Artikel von mir!
Gilt diese Gliederung für den Baustoffhandel?
Das kommt darauf an, aber eher nicht! Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn mehrere hundert Baustoffhändler gesehen und erlebt. Dort gibt es Generalisten / Multispezialisten und auch Spezialisten die durchaus ein großes Sanitärlager betreiben oder auch im Elektrobereich intensiv unterwegs sind, ebenso in der Heiztechnik und damit atypische Schwerpunkte des Baustoffhandels erfolgreich abbilden. Ebenso ist ein umfangreicheres Kieswerk mit Recyclingbaustoffen bereits ein Baustoffhändler, nebenbei nicht unwichtig!
Neben der Sortimentsabdeckung spielt für die jeweilige Zielgruppe das Bestellverhalten eine Rolle. Grossobjekte werden untervergeben und Materialbedarf z.B. über den GU gelenkt. Andererseits sind z.B. Trockenbau-Betriebe regional organisiert und beziehen im Gegensatz zur Grafik einen deutlich größeren Umsatzanteil über den Baustoffhandel als Nahversorger.
Ein weiter wachsender Teil des Baubedarfes wird im Direktvertrieb umgesetzt. Der Trend zum Seriellen Bauen und Großbaustellen sowie die Digitalisierung von Bestellprozessen (BIM – Schnittstellen – Planungstools) begünstigen mengenmäßige Direktbelieferungen.
Damit meine ich nicht das Streckengeschäft des Baustoffhändlers, das prinzipiell nur den verlängerten, hageren Industriearm darstellt.
Ricky Böhm-Hennes